Stell Dir vor, Du kommst nach Bethlehem und Dich empfangen Freunde. So geschehen während unserer Israel-Reise. In der Geburtsstadt Jesu empfingen uns die Salesianer-Patres, mit denen wir über die Aktion „Bonn hilft Bethlehem“ verbunden sind. In der Krippenausstellung in ihrem Haus sind mehrere hundert Krippendarstellungen zu sehen. Eine hat mich besonders fasziniert.
Sie wurde 2010 von einem italienischen Künstler aus Carara-Marmor geschaffen und reduziert das Geschehen von Bethlehem auf das Wesentliche. Wo sind die Engel? Für mich sind die Patres und Lehrer hier die Engel, die den jungen Menschen in ihrer Schule ädie frohe Botschaft von einem Gott verkünden, der der Friede ist, gütig und barmherzig. Der durch seine Menschwerdung die Würde eines jeden Menschen erneuert.
Wo sind die Hirten, die Armen, die Chancenlosen? Für mich sind es die rund 150 jungen Menschen, die auf der Technical School der Salesianer eine Ausbildung erhalten und damit eine Perspektive für ihre Zukunft. Sie kommen aus den pälästinesischen Städten und Dörfern und lernen von ihren Familien oft nur den Hass. Bei den Salesianern hören sie eine andere Botschaft. Hier stoßen sie nicht auf Mauern, sondern auf Zuwendung und Menschlichkeit. Hier hören sie von den Werten, die für das Zusammenleben unerlässlich sind.
So bleibt die steinerne heilige Familie im Museum der Salesianern nicht allein. Sie ist umgeben von lebendigen Menschen, die die Botschaft lebendig machen. Wie sagte der Engel im Evangelium: „HEUTE ist euch in der Stadt Davids der Heiland geboren“. Er meinte damit nicht den 25.12. im Jahre 0. Er meinte HEUTE – und das ist immer dann, wenn Menschen die alte Botschaft lebendig werden lassen.