Vom hohen Ross herabgestiegen

Heute ist Martinsabend! In diesen Corona-Zeiten ohne die gewohnten Martinszüge. Trotzdem gilt es, des Heiligen zu gedenken. Dabei erinnere ich mich gerne an eine ungewöhnliche Martinsdarstellung. Sie begegnet uns in Rottenburg. Nicht von oben herab wendet sich der Soldat dem Bettler zu. Er ist vom hohen Ross herabgestiegen. Aug in Aug stehen sich die beiden gegenüber oder wie man heute sagt „auf Augenhöhe“.  Das gemeinsame Fundament ist das Kreuz.
Martin zeigt sich barmherzig. Die Legende erzählt, dass Christus nachts imTraum dem Martin erscheint und ihm so deutlich macht, was das Schriftwort meint: „Was Ihr dem Geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“.
„Barmherzigkeit“ bedeutet wörtlich: den anderen wie in einem Mutterschoß bergen. Das geht nicht von oben herab. Dafür muss man schon vom Pferd herabsteigen.
Aber geht es nur um „Barmherzigkeit“? Wird nicht durch das Handeln des Martins das „System“ bewahrt? Der Arme wird zwar vor dem Erfrieren gerettet; aber was ändert das an seiner Lebenssituation? Es gibt weiter den da oben auf dem Pferd und den da unten, der im Dreck sitzt.
Von Martin wird berichtet, dass das Erlebnis am Stadttor von Amiens, wo es lokalisiert wird, ihn existentiell verändert hat. Wir erleben zur Zeit eine Pandemie, die auch unser Leben durcheinander wirbelt – vielleicht mehr noch als die Begegnung Martins mit dem Bettler. In seiner jüngsten Enzyklika „Fratelli tutti“ stellt Papst Franziskus fest: „Die Zerbrechlichkeit der weltweiten Systeme angesichts der Pandemie hat gezeigt, dass nicht alles durch den freien Markt gelöst werden kann und dass – über die Rehabilitierung einer gesunden Politik hinaus, die nicht dem Diktat der Finanzwelt unterworfen ist – wir »die Menschenwürde wieder in den Mittelpunkt stellen müssen. Auf diesem Grundpfeiler müssen die sozialen Alternativen erbaut sein, die wir brauchen.«“(Fratelli Tutti Nr. 168) Schon 2014 hatte der Papst es konkretisiert: „... keine Familie ohne Wohnung, kein Bauer ohne Boden, kein Arbeiter ohne Rechte, kein Mensch ohne die Würde, die die Arbeit gibt.“
Mir wird bewusst: es geht in der Martinsgeschichte um mehr als um das Mantel-Teilen. Es reicht nicht mehr, nur vom Pferd herabzusteigen, handeln müssen wir. Papst Franziskus gibt uns Anregungen genug.

Der Tisch des Wortes ist reich gedeckt!

Das II. Vatikanische Konzil hat den Katholiken die Bibel zurück gegeben.“, stellte Carlo Kardinal Martini in seinem letzten Interview fest. In der Tat: die Liturgiekonstitution des Konzils hat den Wert des Wortgottesdienst wieder entdeckt. Einmal als ersten Teil der Eucharistiefeier und zweitens als eigenständige Gottesdienstform.

In diesen Corona-Wochen, in denen das Volk Gottes auf die Feier der Eucharistie verzichten musste,  erhielt der Wortgottesdienst für viele eine neue Bedeutung. Da immer noch viele der Eucharistie fernbleiben, weil sie entweder zur sogenannten Risiko-Gruppe gehören bzw. weil sie sich in den Messen unter Corona-Bedingungen nicht wohlfühlen, bleibt der Wortgottesdienst wohl noch auf längere Zeit eine willkommene Alternative – ohne dass dadurch die Feier der Messe als  „Quelle und Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens“ (LG 11)in Abrede gestellt wird.

Rainer Sturm/pixelio.de

Beim hl. Hieronymus lesen wir: „Wir lesen die Heiligen Schriften. Ich denke, dass das Evangelium der Leib Christi ist; ich denke, dass die Heiligen Schriften seine Lehre sind“ und Papst Benedikt XVI. folgert konsequent „Christus, der unter den Gestalten von Brot und Wein wirklich gegenwärtig ist, ist in analoger Weise auch in dem Wort gegenwärtig, das in der Liturgie verkündigt wird.“ (DV 56) Der „Sakramentalität des Wortes“ (DV 56) entspricht das Bild des II.Vatikanischen Konzils, das vom „Tisch des Gotteswortes“ spricht (SC 51).

In der Schrift lesen und sie betrachten – das kann ich alleine. Soll es aber ein Gottesdienst sein, braucht es eine Gemeinschaft, eine Community – wie es neudeutsch heißt, braucht es „zwei oder drei, die in Jesu Namen versammelt sind“. In Corona-Zeiten am ehesten digital, damit der Abstand gewahrt wird und man trotzdem beieinander ist.
Aber diese Wochen haben nicht nur solche „neuen“ Gemeinschaften gefördert, die sich digital gefunden haben, sondern auch noch etwas anderes zu Tage gebracht: Es bedarf für die Auslegung des Wortes Gottes nicht des Priesters, sondern das Volk Gottes ist durch Taufe und Firmung befähigt, die gemeinsame Kost vom Tisch des Wortes sich gegenseitig zum Geschenk werden zu lassen.

Ich bin jeden Sonntag reich beschenkt und immer wieder überrascht, wie die Teilnehmer*innen unseres Zoom-Gottesdienstes bei „lukas19“ die Schriftstelle hören und sich gegenseitig erschließen. Da ist der Theologe einer unter vielen, der oft staunend zuhört, wie andere das Wort Gottes für sich deuten. Der „Tisch des Wortes“ ist jeden Sonntag reich gedeckt! Das gibt Kraft für die nächste Woche.

Die „aktive Teilnahme“ am Gottesdienst beschränkt sich bei diesem Format nicht wie gewohnt nur auf die Antworten in der Liturgie, auf das Singen der Lieder, auf das Hören der Schrift und einer Predigt, auf den Austausch des Friedensgrußes, sondern alle sind beteiligt, wenn zu Beginn jeder und jede etwas von sich erzählt, sich an der Schriftauslegung beteiligt und auch die Anliegen für die Fürbitten zusammenträgt.

Ich bin gewiss, die Teilnehmer*innen werden sich in Zukunft nicht mehr mit der mehr oder weniger passiven „aktiven Teilnahme“ zufriedengeben. Corona hat auch hier etwas zum Vorschein gebracht. Wir dürfen es nicht wieder verschütten.

Fragen statt Jubel

In diesen Tagen begehe ich den Jahrestag meiner Priesterweihe. In Corona-Zeiten ganz anders. Dieses Mal ganz alleine. Zeit, um sich der Frage zu stellen, was ist heute anders. Anders – nicht im Vergleich zu 1974, anders im Vergleich zu der Zeit vor Corona.

Es hat sich seit 1974 viel verändert. Aus der Kirche des Aufbruchs ist eine Kirche des Rückzugs geworden. Aber im Vergleich zu den 46 vergangenen Jahren sind die letzten Monate doch in meiner Wahrnehmung viel einschneidender gewesen. Nicht nur in der Fleischindustrie deckt die Pandemie Vieles auf.

In meinem Weihnachtsbrief 2019 habe ich noch beklagt, dass mir die Zelebration mangels Gelegenheiten fehlt. Jetzt musste ich 3 Monate darauf verzichten und es fiel mir nicht schwer (bin ich jetzt ein schlechter Priester?). Ich habe schnell gelernt wie ich mich (ich gehöre mit 70 und Übergewicht zur Risikogruppe) und die anderen schützen kann und muss.

Über die Problematik der vielen gestreamten Gottesdienste in den Wochen des Lockdowns ist schon viel Richtiges geschrieben worden. Manchmal hatte ich den Eindruck, als seien die Priester die „Herren“ über die Eucharistie (siehe auch 2 Kor 1,24), kaschiert mit dem Gedanken der Stellvertretung. Das, was dem Volk Gottes nicht möglich war, konnten sie praktizieren. Irgendwo blitzt in meinem Hinterkopf das Wort „Macht“ auf.

Während einer Ferienvertretung habe ich jetzt wieder zelebriert – das gehört  zu meinem Dienst. Wer aber meint, dass ich innere Luftsprünge gemacht habe, irrt sich leider. Ich empfand die Zelebration als anstrengend – immer musste man Hygiene-Konzept und Regeln im Hinterkopf haben. Gesungen wurde nicht bis auf zwei ganz kleine Ausnahmen (Halleluja und Sanctus). In Ermangelung eines Kirchenmusikers musste ich zwischendurch auch noch das Handy steuern, um etwas Musik einzuspielen.

Es war Gottesdienst mit „gebremstem Schaum“ – man sah es den Menschen, die überall auf Abstand saßen, an, dass sie gerne mehr gesungen hätten – wenn da nicht die gefährlichen Aerosole wären. Das Gefühl von Gemeinschaft kam nicht auf. Man saß weit entfernt voneinander und vermied aus guten Grünen jeden näheren Kontakt. Für mich ist in der Messe immer die Interaktion wichtig oder – wie es im Studium nach dem II.Vatikanum immer wieder hieß  – die „participatio actuosa“, die tätige Mitwirkung des Volkes Gottes.
Ich möchte die Stimmung der Menschen erleben und aufgreifen. Ihre Freude und ihre Trauer müssen sich auch in meiner Zelebration widerspiegeln. Nichts von alledem war zu erleben, weil es kaum eine Interaktion gibt – die liturgischen Bücher mit den paar Antworten genügen! Und das wird wohl noch einige Zeit so andauern – wenigstens für jene, die achtsam und sorgsam sind angesichts des unsichtbaren und immer noch gefährlichen Virus. Will uns Gott damit etwas sagen?

Das Wort des Herrn „Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid“ heißt heute „Kommt alle zu mir, meldet Euch an, registriert Euch, hinterlasst Namen und Telefonnummer“ und dann tretet ein, wenn noch Platz für Euch ist“. Weil nicht mehr so viele Menschen in die Kirchen passen, wird die Zahl der Messen mancherorts vervielfacht und man wundert sich, dass gar nicht so viele kommen. Und dabei wurde doch die Entpflichtung vom Sonntagsgebot wieder aufgehoben – aber wen interessiert das? – sowohl beim ersten Schritt, als auch beim zweiten. Die Menschen haben längst mit den Füßen abgestimmt und die Einhaltung des Sonntagsgebotes in Eigenregie übernommen. Wen hat es interessiert? Corona bringt es an den Tag. Und wen interessiert es? Will uns Gott damit etwas sagen?

Wir klagen über den Relevanzverlust der Kirchen. Wir waren in der Krise nicht systemerhaltend; sogar die Bundeskanzlerin hat die Kirchen in ihrer Ansprache nicht erwähnt. Da haben sich manche strammen Katholiken (weniger die *innen) ereifert und verwiesen auf die Caritas, die kirchlichen Schulen, die Krankenhaus-Seelsorge usw. Aber wird das überhaupt noch als kirchliches Handeln identifiziert? „Und der Herr fügte täglich ihrer Gemeinschaft die hinzu, die gerettet werden sollten“, heißt es von der Ur-Kirche in der Apostelgeschichte (Apg 2,47) als sie noch weit davon entfernt war, systemrelevant zu sein. Weshalb hat Gott das eingestellt – schon vor Corona?

Nun bin ich nicht mehr im Dienst und die Kolleginnen und Kollegen vor Ort werden gewiss viele Beispiele anführen, wie und wo Kirche in den letzten Wochen präsent war. Manche hatten sogar mehr zu tun als sonst (geht das überhaupt?). Da wir keine Hygiene-Fachleute sind, mussten sich alle Dinge aneignen, die ihnen mehr als fremd waren. Aber besonders die Priester haben mit ihrer Priesterweihe alle Fähigkeiten erhalten – auch wenn sie bisweilen verschüttet sind, weil nicht gebraucht (siehe das Aufstellen von Hygienekonzepten). Sie müssen halt eben alles sein und können – Verwaltungsfachleute und Finanzmanager, Experten für Krankenhaus-Management, für Personalführung u.v.a.m.

Im Bistum Trier hat der Bischof jetzt einen römischen Schuss vor den Bug bekommen, weil er die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilen wollte. Der Priester muss der Allzuständige und Letztverantwortliche sein – und damit festigt man nicht nur seine Macht, sondern auch die seines Bischofs, dem er im Gehorsam verpflichtet ist.

Überhaupt die Macht und ihr Erhalt – sie treibt seltsame Blüten. – Auch an ganz unscheinbaren Pflänzchen. Da geht das Bild eines Pfarrers durch die Presse, der am Karsamstag die Speisen segnet, die in einem Autocorso an ihm vorbeigefahren werden. Welche eine Kreativität! Weil die Weihwasserbecken in den Kirche leerblieben sind, gab es mancherorts kleine Fläschchen mit geweihtem Wasser oder Weihwasser im Erfrischungstuch-Format. Ich frage mich, warum hat man nicht die Getauften und Gefirmten angeleitet, selbst einen Segen über die Speisen oder über das Wasser zu sprechen? Ich weiß, wir können nicht leichtfertig die Macht – und wenn es nur die Macht über den Segen Gottes ist – aus der Hand geben. – Will uns Gott damit etwas sagen?

Ich merke, ich stelle viele Fragen – eigentlich ist es immer die Gleiche – und ich habe keine Antwort. Wo wird in der Kirche um die Antwort gerungen? Wo gibt es das Gespräch darüber? Gerne auch digital. Stattdessen hören wir auch nach den jüngsten Kirchenaustrittszahlen immer wieder die gleichen wortreichen Beteuerungen, die wir schon seit Jahren kennen ohne dass ihnen Taten gefolgt wären.

Eines weiß ich nur, es gibt kein zurück in die Vor-Corona-Zeit. Es wird eine neue Normalität geben müssen. Das II.Vatikanum sprach von den „Zeichen der Zeit“, die wir im Lichte des Evangeliums deuten müssen. Wenn die „Corona-Krise“ kein „Zeichen der Zeit“ ist, dann weiß ich nicht, auf welche Zeichen wir dann achten müssen.

Ich sprach eingangs von der Zelebration, die ich vermisste. Jetzt muss ich sagen: ja, ich vermisse sie weiterhin – aber nicht die unter Corona-Bedingungen. Ich werde noch eine Zeit ohne auskommen müssen und erfreue mich stattdessen an der lukas19-Community, die sich im Shutdown gründete und sehr beharrlich besteht. Es ist mir jeden Sonntag eine Freude, zu erleben, wie Menschen miteinander das Wort lesen und auslegen – der Tisch des Wortes ist reichhaltig gedeckt. Das genügt. Will mir Gott damit auch etwas sagen?

 

Sind Sie auch ein Zachäus?

Kennen Sie eigentlich Zachäus? In der Bibel steht eine Geschichte über ihn: er war klein von Gestalt und bei seinen Mitmenschen mehr als unbeliebt. Von Beruf war er Zöllner, genauer gesagt: Oberzöllner. In biblischer Zeit kein geschätzter Beruf, denn die Zöllner, die ihre Stationen von der römischen Besatzungsmacht gepachtet hatten, waren oft willkürlich in ihrer Festsetzung der Zölle und Steuern.

Ihren Reichtum hatten sie sich auf sehr unsaubere Art erworben. Da klingt der Name des Zachäus schon fast wie Hohn, übersetzt heißt er soviel wie „rein“. Wie gesagt: er war klein von Gestalt. So wundert es nicht, dass er auf einen Baum klettert, als ein gewisser Jesus aus Nazareth in die Stadt kommt, von dem alle Welt spricht. Vielleicht weil ihm die größeren Zeitgenossen den Blick versperrten oder weil er im Blätterwerk des Baumes nicht gesehen werden wollte. Er wäre nicht der erste, der sich schuldbewusst versteckt hat – Adam lässt grüßen.

Das Überraschende geschieht: Jesus nimmt den Verborgenen wahr und lädt sich zu ihm ein. „Heute will ich in Deinem Haus zu Gast sein!“ Aber hallo, Herr Jesus – da stehen doch wohl Frommere am Wegesrand, vielleicht sogar die neugierige High Society von Jericho. Oder auch Arme, denen ja sonst deine Aufmerksamkeit gilt. Und dich zieht es ausgerechnet zu diesem Halsabschneider, mit dem ein „anständiger Jude“ keine Gemeinschaft hat. – So oder ähnlich wird man damals auf den Straßen Jerichos getuschelt haben.

Jesus, der „Freund der Zöllner und Sünder“, wie man ihn nennt, lässt sich nicht beirren. Schnell soll Zachäus seinen Aussichtspunkt, sein Versteck verlassen, damit Jesus bei ihm einkehren kann. Ohne Vorbedingung, ohne „Taufschein“ (gab es damals noch nicht – aber man weiß was gemeint ist), ohne Glaubensbekenntnis, ohne Gegenleistung. Einfach so. „Freudig“ nahm er ihn bei sich auf.

Das Zerbrochene bleibt

Kintsugi

Kintsugi

Und dann muss etwas passiert sein. Etwas hat sich ereignet zwischen Gast und Gastgeber. Ich kann es mir nur so erklären: Zachäus steht plötzlich vor dem Scherbenhaufen seines Lebens. Er will alles wieder gut machen und erlebt, dass der Gast es ist, der die Scherben neu zusammenfügt – so wie man es bei der japanischen Kintsugi-Kunst anschaulich erlebt: das Zerbrochene bleibt aber in einer neuen, kostbaren Gestalt. „Heute ist Rettung diesem Haus widerfahren“, heißt es in der Bibel.

Die Begegnung zwischen Jesus und Zachäus hat das Leben des Zöllners in Ordnung gebracht. „Heute ist ein Freudentag“, sagt Jesus in einer modernen Übersetzung. Das was keiner seiner Zeitgenossen für möglich hielt, erlebt Zachäus in seinem eigenen Haus: die Zusage, er ist ein Sohn Abrahams, verloren und wieder gefunden. Der kleine Mann ist plötzlich ein Großer im Reich Gottes!

Die bedingungslose Zuwendung Gottes, die in Jesu Wort und Handeln deutlich wird, macht das Haus des Zachäus zu einem heiligen Ort, zu einem Ort des Heils.

„lukas19“ – eine neue Möglichkeit, Kirche zu sein

Was hindert mich daran, zu glauben, dass auch mein Zuhause ein heiliger Ort ist?
Das war die Geburtstunde von „lukas19“, dem Netzwerk von Menschen, die wie ich daran glauben, dass sie Menschen wie Zachäus sind und deren Zuhause auch ein heiliger Ort ist. Dort feiern sie Gottesdienst, digital verbunden mit anderen Menschen. „lukas19“ – weil die Geschichte von dem kleinen Zachäus im 19.Kapitel des Lukas-Evangeliums aufgeschrieben ist.
Netzwerk „lukas19“ – eine neue Möglichkeit von Kirche – anders als wir es gewohnt sind und vielleicht zukunftsfähig.

Sie wollen mehr über „lukas19“ wissen – Lesen Sie HIER nach!
Wenn Sie sich beim Netzwerk anmelden, dann bleiben Sie immer auf dem Laufenden – das geht ganz schnell HIER

Das Kind uns!

Heute ist „Weißer Sonntag“, traditionell der Tag der Erstkommunion. In diesem Jahr macht Corona den Kindern das Fest unmöglich. Schade, sehr schade. Mir geht noch etwas anderes durch den Kopf und das Herz.
Mit dem Herzen, mit dem Munde schwören wir, Gott treu zu sein“ – so sangen wir damals bei unserer Erstkommunion. Erinnern Sie sich noch? Wir Jungen standen in unseren dunklen Anzügen und kratzenden Strümpfen, die Mädchen in ihren weißen Kleidern mit brennenden Kerzen in den Händen vor dem Altar und legten unser Glaubensbekenntnis ab. Erstkommunion! Lange ist es her. Damals war die Welt für mich noch in Ordnung.
Heute bin ich erwachsen und kenne ein Stück von der Welt und vom Leben. Ich weiß, dass nicht alles so rosig aussieht, wie ich es mir als Kind geträumt habe. Kompliziert und grausam kann diese Erde sein und die Menschen machen sich das Leben gegenseitig schwer. Ich habe Kinder sterben sehen und an Gott gezweifelt, ihm meine Fragen entgegen geschleudert.
Ich habe in den Jahrzehnten von immer neuen Katastrophen gelesen, bemerkt, wie teilnahmslos wir Menschen geworden sind, wie wir zwar klagen über so manche Ungerechtigkeit, aber kaum etwas dagegen unternehmen. Angesichts der Corona-Pandemie schützen wir uns mit Erfolg, wie die Virologen sagen. Was aber ist mit denen, denen es nicht gelingt – weder gesundheitlich noch finanziell? Die Fragen werden nicht weniger.
Als Erstkommunionkinder hatten wir es gut. Solange wir noch nicht zu Erwachsenen geworden waren, konnten wir uns über Geschenke freuen, ohne gleich an die Gegenleistung zu denken, auf die Menschen zugehen, offen, neugierig, voller Fragen. Wir vergaßen im Spiel die Zeit, tauchten dabei ein in eine andere Welt. Glauben fiel uns leicht. Wir hatten oft einen direkten Zugang zu Bildern, die wir uns heute mühsam entschlüsseln müssen. „Die großen Leute„, so heißt es in „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupery, „verstehen nie etwas von selbst, und für Kinder ist es zu anstrengend, ihnen immer und immer erklären zu müssen.
Im Neuen Testament vergleicht Jesus die Menschen im Reich Gottes mit Kindern. Die Zeit lässt sich für uns nicht zurückdrehen, unsere Kinderschuhe passen uns nicht mehr. Aber das Kind in uns dürfte schon öfter zum Vorschein kommen. Vielleicht fiele uns dann manches leichter, mit uns selbst, mit den anderen, mit Gott.

Der Engel mit dem gebrochenen Flügel

Ich widme die Geschichte allen Engeln, die aus dem Himmel gefallen und irgendwo gelandet sind – oder eben auf dem Dach des Stalls von Bethlehem wie dieser kleine Engel.

lucky-pixel/pixelio.de

Das Malheur war passiert, als die Engel aufgescheucht von der wunderbaren Botschaft „Heute ist in der Stadt Davids der Heiland geboren“ den Himmel verlassen hatten, um das Gloria über Bethlehems Feldern zu singen: der Flügel eines kleinen Engels war gebrochen und ohne Flügel können Engel nun mal nicht fliegen. Er purzelte zur Erde und landete vom Wind etwas abgetrieben auf dem mit Stroh gedeckten Stall, in dem das Jesuskind lag.

Der kleine Engel schrie leicht auf, weil das Stroh ihn piekste und stach. Er schaute nach – alles heil geblieben, außer dem gebrochenen Flügel. Als wenn das nicht schon genug wäre. Er blickte zum Himmel, wo ein goldener Glanz alles überstrahlte. Die anderen Engel sangen um die Wette und keiner hatte den kleinen Engel bemerkt, der zur Erde gefallen war. Gleich, so dachte er bei sich, werden sie nach Dir schauen, irgendeiner wird dich vermissen und mit der Suche beginnen. Und Engel haben bisher noch alles gefunden.

Das Gloria war vorbei und die „Kollegen“ kehrten in den Himmel zurück. Auf den Feldern blieben die staunenden Hirten zurück. Der kleine Engel zitterte in der Nacht und sehnte sich nach seiner Wolke, wo er jetzt warm beschienen von der Sonne sitzen könnte. Er hörte Schritte näher kommen, aufgeregte Stimmen, die leiser wurden, je näher sie kamen. Sie traten ein in den Stall, aus dem auch ein heller, warmer Glanz nach draußen fiel.

Langsam rutschte der kleine Engel bis an den Rand des Strohdaches. Jetzt konnte er durch eines der verstaubten Fenster ins Innere blicken. Da lag das Kind, von dem der Ober-Engel erzählt hatte, in Windeln gewickelt und in einer Krippe. Daneben seine Mutter und sein Vater – der kleine Engel wusste nichts von theologischen Feinheiten. Ihm war nur klar, wenn er nicht erfrieren wollte, dann musste er in den Stall hinein.

Er zielte und sprang auf eines der Schafe, das mit den Hirten gekommen war. Es blökte einmal laut auf, als es den Engel auf seinem Rücken bemerkte, der schnell weiter auf die Erde sprang. Ganz unsportlich sind auch Engel nicht.

Kurz vor dem Eingang zum Stall erschrak er und drückte sich schnell in den Schatten der Stallwand. Was würde der Gottessohn sagen, wenn er einen Engel mit gebrochenem Flügel entdeckte? Es reichte schon, sich vorzustellen, was im Himmel los sein würde, wenn der Ober-Engel mitbekommen würde, was ihm passiert ist. Im Himmel herrscht Ordnung, pflegte er immer zu sagen und ein zerbrochner Flügel war nun mal nicht in Ordnung.

Andererseits in dem Durcheinander, das jetzt herrschte, könnte er leicht ins den Stall hineinkommen. Irgendwie zwischen den Beinen hindurch in irgendeine Ecke bis einer der anderen Engel ihn gefunden hat. Es konnte nicht mehr lange dauern. Gedacht, getan. Er kroch hinein in die hinterste Ecke des kleinen Stalls, wo ein Haufen Stroh ihn vor den Blicken verbarg. Dort setzte er sich in die Dunkelheit und schlief ein. Niemand hatte ihn bemerkt.

Das Weinen des Kleinen hatte ihn aufgeweckt. Wie viel Zeit musste vergangen sein? Keiner hatte nach ihm gesucht, keiner hatte ihn gefunden. Fällt es im Himmel schon nicht mehr auf, wenn ein Engel fehlt? Ihm war zum Weinen zumute und bald schon weinte er vor sich hin, so leise, dass ihn niemand von den Menschen hören konnte, aber so laut, dass der Ochs neugierig wurde und mit seinem Maul bedrohlich nahe kam.

Der kleine Engel wich ängstlich zurück und verkroch sich noch tiefer in das Stroh. Hier war es dunkel und auch warm. Hier sah niemand seinen zerbrochnen Flügel. Im Übrigen war er sehr geschickt darin, ihn so zu halten, dass niemand ihn sah. Wie hätte er auch sein Malheur erklären können? Da saß er also im Stall von Bethlehem und er wusste nicht, wie es weitergehen sollte.

Im Stall herrschte eine eigenartige Atmosphäre. Neben emsiger Geschäftigkeit, gab es auch sehr stille Momente. Eine himmlische Stille, dachte der kleine Engel und erinnerte sich an sein Zuhause. Es war zwar auch für Engel im Himmel nicht immer einfach, besonders dann, wenn der Ober-Engel mal wieder stundenlanges Jubilieren und Hosianna-Rufen verordnet hatte. Aber es war doch der Himmel – bei aller Anstrengung!

Jetzt war er herausgepurzelt. Es kann doch nicht sein, dass mich niemand vermisst und keiner nach mir schaut. Engel kennen zwar keine Zeit, aber hier unten auf der Erde kam es ihm doch inzwischen etwas lange vor. Manchmal lugte er durch das Stroh und eine kleine Ecke des Fensters hindurch zum Himmel. Wenn er dann nachts die Sterne funkeln sah, wusste er, dass seine Kollegen fleißig gewesen waren. Was mag nur mit seinen Sternen sein, für die er zuständig war? Gewiss es waren nicht die berühmtesten Himmelskörper. Sie zählten nicht zu den Sternbildern, die selbst die Amateur-Astronomen am Himmel ausmachen konnten, aber es ging trotzdem nicht an, dass sie nicht geputzt wurden. Der kleine Engel hing seinen Gedanken nach und hatte zuerst gar nicht bemerkt, wie Bewegung in den Stall kam.

Draußen war irgendetwas los. Ach wenn er doch auf die Fensterbank hätte fliegen können. Er war doch so neugierig. Also musste er seine Ohren spitzen. Das klang nach einer größeren Gesellschaft. „Hier muss es sein!“, hörte er eine Stimme in einer fremden Sprache. Engel verstehen alle Sprachen. „Hier kann es aber nicht sein!“, sagte eine andere Stimme und fügte hinzu, „ wir suchen einen König und stehen vor einem Stall.“ „Aber der Stern!, flüsterte ein Dritter. Als der kleine Engel das Wort „Stern“ hörte, wurde er ganz nervös. Ein Stern soll scheinen, am helllichten Tag! Ja, richtig, da stand ein Stern am Himmel und leuchtete mit der Sonne um die Wette. Ein Strahl fiel mitten hinein in den Stall auf das Kind in der Krippe. „Schön“, dachte der kleine Engel, „ einfach schön!“

Draußen tuschelte man bis einer hörbar sagte: „Ich gehe jetzt rein und schaue nach!“ Und schon ging knarrend die Stalltür auf und im Türrahmen stand ein großer Mann in prächtigen Gewändern. Als er das Kind und seine Mutter sah, trat er einen Schritt nach vorne und fiel auf die Knie. Hinter ihm kamen noch zwei nicht weniger kostbar gekleidete Männer, die sich ebenfalls niederknieten. So ist’s recht, dachte der kleine Engel, immerhin ist es Gottes Sohn, und er wunderte sich trotzdem. Die Männer waren anscheinend nicht aus Bethlehem, sondern kamen von weither.

Und sie hatten seltsame Namen: Caspar, Melchior und Balthasar. Der kleine Engel musste kichern als er die Namen hörte. Engel mit solchen Namen gab es im Himmel nicht. Da fiel ihm auf, dass er gar keinen Namen hatte. „Kleiner Engel“ wurde er immer gerufen – aber das war doch kein Name! Kleine Engel gibt es gewiss viele.

Ohne Namen – das bedeutet doch austauschbar zu sein. Vielleicht hatten sie ihn deshalb im Himmel vergessen. Wer keinen Namen hat, der hat auch keinen Platz im Herzen der anderen. Der kleine Engel wurde sehr nachdenklich und traurig – „also deshalb“, jetzt wusste er Bescheid. Aber was änderte das an seiner Situation? Engel „Namenlos“ mit einem gebrochenen Flügel, irgendwo in einer Ecke des Stalls von Bethlehem.

Aber er hatte nicht viel Zeit, um nachdenklich zu sein. Jetzt brachten die drei Männer Geschenke herbei und der kleine Engel kroch ein wenig hinter seinem Stroh hervor, um es genauer sehen zu können. Der erste brachte Gold, glänzendes Gold, so strahlend, dass selbst der Engel staunen musste. Er wusste, wie kostbar das Gold war, das hatte man ihm beigebracht schon in seinen ersten Stunden im Himmel, wo die Strassen aus reinem Gold sind. „Das ist recht“, dachte er, „soll der Gottessohn doch etwas vom Himmel hier unten haben, wenn er schon in beschissenen Windeln in einer Krippe liegen muss. Was ein Gottessohn so alles macht?“ Es gibt Dinge, die kleine Engel nicht verstehen.

Der zweite kam mit Weihrauch. Wie das duftete, der ganze Stall war davon erfüllt. Er wusste, dass auch dieses Geschenk sehr wertvoll war. Es kam von weither, aus Saba, wenn er sich recht erinnerte, und wie oft hatte er oben im Himmel die Luft ganz tief eingesogen, wenn der Weihrauch von der Erde bis zum Himmel emporstieg. Hmm, es war fast wie zuhause im Himmel und die Sorgen des kleinen Engels verzogen sich ein wenig.

Und was brachte der Dritte, der Älteste der Drei? Myrrhe legte er zu Füssen des Kindes nieder und machte dabei ein ernstes Gesicht. Auch ein kostbares Harz, aber – und das wusste sogar der kleine Engel – es wurde gerne verwandt als Heilmittel und zur Einbalsamierung von Verstorbenen. Na, ob das denn der richtige Ort für so ein Geschenk ist. Fast hätte er aus Protest laut aufgeschrien. So etwas schenkt man doch keinem Neugeborenen. Aber er hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund. Man hätte ihn gewiss entdeckt.

So kroch er leise wieder zurück in seine Ecke und versuchte alles zu begreifen, was er da erlebt hatte. Versunken in sich selbst und immer wieder „Gold, Weihrauch, Myrrhe“ murmelnd hätte er fast nicht mitbekommen, dass das Kind auf dem Schoß der Mutter nach den Kronen der drei Männer griff. Hatte er es richtig gesehen, dass es mit seinen kleinen Fingerchen ungelenk ein Kreuz in die Kronen gemalt hatte? Er rieb sich die Augen und tatsächlich, es zeichnete ein Kreuz in die Kronen und gab sie lächelnd zurück. Das soll einer begreifen. Wie gerne hätte er mit seinem Ober-Engel darüber gesprochen.

Die drei Männer nahmen Abschied und Maria und Josef schauten ihnen lange nach. Es dauerte ein wenig bis der Zug mit seinen Kamelen und Dromedaren den Weg über die Hügel von Judäa genommen hatte. Der kleine Engel war an diesem Abend so aufgeregt, dass er nicht schlafen konnte. Maria, Josef und das Kind dagegen ruhten aus von einem anstrengenden Tag.

Plötzlich ein Rauschen und ein großes Licht, das in den Stall schien. Und da stand er: sein Ober-Engel. Endlich: dem kleinen Engel liefen die Tränen über’s Gesicht. Endlich: sie hatten ihn also doch nicht vergessen und gefunden. Er konnte gar nicht schnell genug aus dem Stroh hervor kriechen und seine Flügel vom Stroh säubern, denn der Oberengel war sehr pendantisch. Aber was war das? Er kam nicht zu ihm, sondern rührte Josef an, flüsterte ihm etwas ins Ohr, verließ ihn und den Stall. „Hallo, hier bin ich!“ schrie der kleine Engel. „Hallo, hier!“ Aber das Licht erlosch und es wurde wieder still. „Das gibt es doch nicht! Du kannst mich doch hier nicht zurücklassen.“

„Wer bist du denn?“, hörte er ein kleines Stimmchen. Oh je, jetzt hatte sein Schreien das Kind aufgeweckt. Es schaute zu ihm hin, verstecken war nicht mehr möglich. „Komm bitte her“, sagte das Jesuskind. Der kleine Engel kroch langsam näher, peinlich darauf bedacht, seinen zerbrochenen Flügel zu verstecken. Er hockte sich neben die Krippe, schaute das Kind an und dann brach es aus ihm hervor, er erzählte seine ganze Geschichte. Wie er aus dem Himmel gefallen war, mitten auf das Dach des Stalles, wie er sich in einer Ecke versteckt und staunend alles miterlebt hatte. Auch von seinem gebrochenen Flügel erzählte er. „Gebrochner Flügel?“, fragte das Kind, „lass sehen“. Auch das noch! Er hätte sich ohrfeigen, dass er es überhaupt erzählt hatte. Er zeigte dem Kind das zerbrochene Gefieder. Doch was war das? Plötzlich kam neue Kraft in seine Flügel, er konnte beide wieder bewegen. Wenn das kein Wunder ist! Das Kind in der Krippe lächelte nur.

„Wie heißt du?“ fragte es. Auch das noch – schlimmer konnte es nicht mehr werden. Jetzt auch die Sache mit dem Namen. „Kleiner Engel“, sagte er und am liebsten hätte er noch hinzugefügt „Engel Namenlos“, aber er hätte es nur noch schluchzend sagen können, denn wenn er nur daran dachte, kamen ihm die Tränen.

„Das ist kein Name“ sagte das Kind und schaute ihn an, wie ihn noch nie jemand angeschaut hatte. „Ab jetzt heißt Du „Mein-kleiner-Engel“.“ Naja nicht eben ein geläufiger Name wie Raphael oder Gabriel oder Uriel. Aber Gott vergibt ganz seltsame Namen, angefangen bei sich selbst, das wusste der kleine Engel. Sei es wie sei. „Mein-kleiner-Engel“ wunderte sich und war ein wenig stolz. Sollen die da oben doch den Kopf schütteln, wenn er sich demnächst vorstellte als „Mein-kleiner-Engel“ und nur er wusste, wessen kleiner Engel er war.

Das Jesuskind klatschte in die Hände: „ So jetzt probiere deine Flügel mal aus und flieg zurück in den Himmel“. „Mein-kleiner-Engel“ drehte eine Runde im Stall, flog auf und nieder, umkreiste das Kind, überschlug sich, zeigte alle seine Kunststücke und dachte nicht an den Ober-Engel, der das gar nicht gerne sah. „Engel haben eine Würde zu wahren“, pflegte er zu sagen. Aber das war ihm jetzt alles egal. Er freute sich und mit ihm das Kind in der Krippe. Draußen war Nacht und die Sterne leuchteten. Aber „Mein-kleiner-Engel“ hatte gar keine Lust in den Himmel zu fliegen. „Ich bleib noch was!“, sagte er und hockte sich wieder in seine Ecke, denn inzwischen war Josef wachgeworden.

Josef weckte Maria auf und sie tuschelten miteinander. „Wir müssen weg“, verstand „Mein-kleiner-Engel“, „so schnell wie möglich.“ Und: „wir sollen nach Ägypten hat ER gesagt“. Es dauerte nicht lange und alles war „reisefertig“. Der Esel war gesattelt, ein wenig ausgepolstert für die junge Mutter und das Kind, rechts und links die Satteltaschen mit dem Nötigsten gefüllt. Der Stall so gut es ging aufgeräumt.

„Mein-kleiner-Engel“ begriff alles nicht so richtig. Weshalb wollte man aufbrechen, bevor es Tag wurde, weshalb nach Ägypten? Maria nahm das Kind und Jesus winkte ihm zu und lächelte. „Mein-kleiner-Engel“ flog nach draußen, sah die seltsame Reisegesellschaft und setzte sich auf eine der Satteltaschen. „He, du mußt zurück in den Himmel“, flüsterte ihm das Jesuskind zu. „Mein-kleiner-Engel“ schüttelte den Kopf. „Ich bleibe bei dir“, sagte er und lächelte. Auch wenn er nicht wusste, wie weit Ägypten war und was es bedeutete.

(c)Wilfried Schumacher

 

Eingeladen zur größten Geburtstagsfeier der Welt

Schon seit drei Wochen sind wir eingeladen – eingeladen zur größten Geburtstagsfeier der Welt, eingeladen, den Geburtstag Jesu zu feiern. Die Zeit des Wartens neigt sich dem Ende zu. Die Vorfreude soll abgelöst werden durch die Festfreude selbst.

Aber vielleicht kennen Sie das auch: da hält man eine Einladung in den Händen, über die man sich gefreut hat und je nähert das Fest rückt, umso mehr stellt man fest: ich laufe nicht mit fliegenden Fahnen los, sondern ich frage mich kritisch, soll ich überhaupt hingehen?

Sind die richtigen Leute da? Werden es nicht so viele sein, dass mich der Gastgeber, die Gastgeberin überhaupt wahrnimmt? Wird es wie immer sein – der übliche Smalltalk, dem man dann nach einiger Zeit entfliehen kann oder wird es wirkliche Begegnung geben? Werde ich mich von Herzen freuen oder zu Tode langweilen?
Fragen, die angesichts eines Festes durchaus berechtigt sind – auch vor Weihnachten.
Drei Antworten möchte ich geben:

1.              Meine Disposition ist wichtig

Ob ein Fest gelingt, hängt nicht nur vom Gastgeber oder den äußeren Gegebenheiten, sondern auch von den Gästen ab. Das erinnert mich an eine chinesische Parabel. Sie erzählt von einem Brautpaar, das viele Gäste zur Hochzeit einladen wollte, aber selbst zu arm war, sie alle zu bewirten. So teilten sie in der Einladung mit, es solle ein Fest des Teilens werden. Jeder möge bitte eine Flasche Wein mitbringen. Am Eingang des Festsaals werde ein Fass stehen, in das jeder seine Flasche leeren könne. So werde es trotz Armut ein fröhliches Fest werden. Jeder würde die Gabe des anderen trinken und jeder mit jedem froh und ausgelassen feiern können.

Viele folgten der Einladung in der Erwartung eines besonderen Festes. Doch welch ein Erschrecken, als sie den ersten Schluck tranken. Es war pures Wasser in den Gläsern. Das Fest fand nicht statt, bemerkt der Erzähler lapidar.

Jeder bringt zum Fest nicht nur etwas mit, sondern vor allem bringt jeder sich selbst mit. Fragen wir uns in den letzten Tagen vor dem Fest: wie bin ich denn disponiert für die Feier? Gibt es in den nächsten Tagen noch eine Chance, mich innerlich zu bereiten oder wird mich die Hektik erfüllen, so dass zwar alles bereit ist, ich selbst aber nicht mit Leib und Seele dabei sein kann.

2.              Immer dasselbe – unsere Traditionen verhindern das Überrascht-werden

Ich könnte Ihnen stundenlang erzählen, mit welchen Ritualen und festen Formen das Weihnachtsfest in meiner Kindheit und Jugendzeit verlaufen ist. Das wäre aus heutiger Perspektive durchaus erheiternd.

Bei Ihnen wird es wohl auch so sein. Es gibt feste Zeiten, feste Bräuche, feste Wege – und das ist grundsätzlich nicht schlecht, weil es auch den inneren Stress nimmt. Aber es birgt auch die Gefahr, dass wir vor lauter Gewöhnung nicht mehr überrascht werden – weder von den Menschen, mit denen wir feiern, noch von der Botschaft, die wir feiern. Wir kennen das doch alles: Kaiser Augustus, Volkszählung, keine Herberge, Geburt im Stall, Ochs und Esel, Hirten, Engel, die das Gloria singen.

Aber müsste es nicht ganz anders sein? Dass wir neu berührt werden, von dieser ungeheuren Botschaft, dass Gott Mensch wurde. Müssten wir nicht darauf neugierig sein, was in dieser Botschaft für uns heute enthalten ist.

Vielleicht ist Gott doch barmherziger als wir es uns gedacht haben;
Vielleicht ist Gott gar nicht „oben“ – und damit weit weg von uns, sondern hier unten bei uns — mitten unter uns;

3.    Grenzenlose Einladung

Ich habe schon manches Mal bei einem Fest gedacht, ob wir wohl alle in den Festsaal hineinpassen, in den Raum, in dem gefeiert wird. Und ob das Essen, das da bereitsteht für alle reicht. Das mag bei unseren Festen stimmen: Irgendwann ist der Platz am Tisch zu Ende, irgendwann geht das Essen zur Neige.

Aber bei Gott ist das anders: seine Festkapazitäten sind nicht nach menschlichen Kriterien bemessen. Bei ihm ist immer noch Platz. Er kennt nicht die Begrenzung, sondern eine Ausweitung ins Grenzenlose.

Unser Papst macht es vor, was wir bei Gott zu erwarten haben. Er öffnet die Türen des Vatikans für die Armen, lädt ein, statt auszugrenzen! Die Einladung Gottes ist wahrlich grenzenlos. In einem neuen geistlichen Lied singen wir: Aus den Dörfern und aus Städten, von ganz nah und auch von fern, mal gespannt, mal eher skeptisch, manche zögernd, viele gern, folgen die Menschen der Einladung. Von der Straße, aus der Gosse kamen Menschen ohne Zahl und sie hungerten nach Liebe und nach Gottes Freudenmahl. (Zum Anhören hier )

Es gibt keinen Grund, sich nicht eingeladen zu fühlen. Was also hindert uns noch, der Einladung zum Fest zu folgen? Brechen wir also auf, gehen wir los, damit es ein gutes Fest wird.

Fronleichnam auf Juist – es war alles anders, doch das Wesentliche war da

Meine Facebook-Timeline quillt über von Fronleichnamfotos: Bilder, wie wir sie aus katholischen Gegenden gewohnt sind. Kostbare Monstranzen, Blumenteppiche, geschmückte Altäre, Ministranten, Kommunionkinder („Engelche“, wie man im Rheinland sagt – der Witz ist bekannt), Weihrauchfässer, aus denen riesige Weihrauchwolken dampfen, Fahnen, Schützen, Ritter, Priester in festlichen Gewändern, Musikkapellen und was sonst noch so alles dazu gehört.

Ich erinnere mich an bestimmt 60 Fronleichnamsfeste an unterschiedlichen Orten: meistens im Rheinland und auch in Bayern. Als Messdiener fing es an und als Stadtdechant hörte es auf. Das Singen und Beten der Menschen klingt noch in meinen Ohren, ebenso wie die Schellen der Ministranten, ich rieche noch den Duft der Blumen und des Weihrauchs und denke noch ergriffen an die Prozession in Schweigen angesichts der Missbrauchsfälle im Jahre 2010.

Heute war alles anders! Zuerst einmal: es gibt kein Bild von unserer Prozession auf Juist in der Timeline. Es gab nichts von alledem, was wir rheinischen Katholiken zu Bestandteilen einer Prozession zählen würden (siehe oben). Und trotzdem war es ein ergreifendes Fronleichnamsfest an einem Tag, der hier kein Feiertag ist. Es waren wohl 80 – 100 Leute (gezählt hat niemand), die nach der Messe in der kleinen Pfarrkirche einmal „um den Block zogen“, während die Touristen in den Pferdekutschen oder auf ihren Fahrrädern anscheinend teilnahmslos vorbeifuhren.  Zwei Altärchen gab es unterwegs, wo wir kurz anhielten, um uns noch einmal an die Geschichte des Abraham zu erinnern, von der in der Liturgie die Rede war, bevor der Segen jeweils erteilt wurde.

„Du sollst ein Segen sein“, sagte Gott dem Abraham. „Wer Segen ausspricht, erwartet etwas von Gott, öffnet eine neue Dimension -verlässt das KleinKlein der Alltäglichkeiten. Wer um Segen bittet für sich oder andere, erwartet die Sichtbarkeit Gottes in der Welt. Wer sich unter den Segen stellt erwartet etwas: die Spürbarkeit Gottes in seinem Leben. Segnen heißt Hoffnung haben, Zukunft haben, dem Leben trauen. Ein Segen sein für andere -nicht Richter sein über andere, nicht Lehrer sein, nicht Herrscher sein.“ (aus der Predigt in der Messe)

Bewegend zu erleben, wie sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der zweiten Station einander zusprachen: „Du sollst ein Segen sein!“ bevor sie selbst gesegnet wurden.

Es war alles anders heute und doch das Wesentliche war da: Christus in der Gestalt des Brotes der Eucharistie inmitten einer Schar von Menschen, die miteinander gingen und sangen. Alles ganz einfach. Das hatte schon fast etwas Biblisches (Mt4,25). Etwas, das sich in die Seele einprägt – und das scheint nachhaltiger zu sein als Dutzende Fotos in der Timeline.

Drei Wünsche für einen Neupriester

Lieber Guido, liebe Schwestern und Brüder in Christus,
Mit großer Feierlichkeit haben Sie gestern Abend und heute Guido Funke in seiner Heimatgemeinde willkommen geheißen und man könnte schon fast befürchten, sie wollten ihn damit auf ein hochwürdiges Podest stellen. Aber die Zeit für hochwürdige Podeste ist auch im Eichsfeld vorbei.
Sie feiern heute, dass einer von Ihnen ernst macht mit dem, was allen Christen aufgetragen ist, wozu wir alle berufen sind. Sie würdigen seine Entscheidung, die gefallen ist in einem langen Prozess der Berufung.
Und vielleicht denkt manch eine und einer von Ihnen, was der Guido da erlebt hat, das kenne ich auch – als mich entschieden habe, meinen Beruf zu ergreifen, als ich mich entschieden habe, meine Frau, meinen Mann zu heiraten, als ich eine lebenswichtige Entscheidung getroffen habe. Das geht meistens nicht von jetzt auf gleich.
Lieber Guido,
als ich vor über einem Jahr aus Anlass deiner Diakonenweihe hier in der Kirche saß und wusste, dass ich hier auch die Primizpredigt halten sollte, war mir klar: ich lasse diese Kirche predigen, in der Du groß geworden bist.
Sie ist dem Hl. Sebastian geweiht. Dessen Schicksal wünschen wir Dir nicht. Gerne möchte ich meine Wünsche an Dich an drei Heiligen orientieren, die in diesem Raum dargestellt sind:
• Der Heilige Petrus hier vorne im Pfingstbild auf dem Ambo
• Die Heilige Gertrud rechts am Altar
• und den Heiligen Bernhard links am Altar.
Wahrscheinlich hat Du sie oft angeschaut, wenn Du hier am Gottesdienst teilgenommen hast.

1) Petrus
Wir sehen hier vorne auf dem Ambo den Hl. Petrus bei seiner flammenden Predigt am Pfingstfest. Aber es gibt noch eine andere Stunde im Leben des Petrus, die verbunden ist mit deinem Weihespruch „Dein Wille geschehe!“
Es ist der Abend von Getsemani. Dort erlebt Petrus einen Jesus, den er so noch nie gesehen hat: weinend, kämpfend, ringend, Blut und Wasser schwitzend. Einen Menschen voller Angst und schließlich voller Gehorsam. „Dein Wille geschehe!“
Es soll noch schlimmer kommen: Judas, der Gefährte in den die Wanderjahren durch Israel, kommt mit Soldaten, die Jesus verhaften. Und der lässt sich verhaften! Das ist nicht mehr der Jesus, den Petrus bisher erlebt hat: Bisher hat er es doch immer geschafft, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. An wie viele brenzlige Situationen kann sich Petrus erinnern. Wo ist dieser machtvolle Jesus? Wo ist dieser Jesus, den er als den Christus, den Messias feierlich bekannt hatte? Ist das dieser Mann – schwach, gefesselt zwischen den Soldaten und Gerichtsdienern. Nein! Für diesen Menschen hat er nicht alles verlassen – den Beruf, die Familie, die Heimat. In Petrus bricht alles zusammen. Sollte er sich so getäuscht haben? „Ihr alle werdet in dieser Nacht an mir irre werden;“ so hatte Jesus es beim Abendmahl angekündigt. Petrus erlebt es – mit seiner ganzen Existenz.
Ich wünsche Dir, lieber Guido, dass Du dies nie erleben musst!
Zwischen Getsemani und Pfingsten steht die Begegnung des Petrus mit dem Auferstandenen am See Genezareth. „Simon. Liebst du mich?“ fragt der Herr seinen Jünger. Er fragt nicht, hast Du alles begriffen, was ich gepredigt habe. Hast Du mein Leben, meine Sendung verstanden? Weißt Du jetzt was es heißt, den Willen des Vaters zu tun?
„Liebst du mich“, fragt ihn der Herr und im griechischen Text steht eine Vokabel, die von der ganz großen Liebe spricht, die einzigartig ist und nur dem einen, der einen gilt. Wenn wir das wissen, dann spüren wir plötzlich, wie schwer die Frage und  erst recht wie schwer die Antwort ist.
Und wieder in den griechischen Text geschaut, lautet die Antwort des Petrus: „Herr, Du weißt, dass ich Dein Freund bin“. So kannst Du, lieber Guido, so können wir alle antworten: „Ja, Herr, du weißt, dass ich dein Freund sein will“. Du, Herr, suchst Menschen, die so, wie sie sind, für dich brennen. Sieh nicht den Petrus in mir, sieh nicht den Kaplan Funke in mir, sondern den Simon, den Guido, den Du wie damals den Simon am See gerufen hast mit seinen Licht- und Schattenseiten.
Lieber Guido, sag es dem Herrn immer wieder: „Ja, Herr, du weißt, dass ich dein Freund sein will“.

2) Die hl. Gertrud von Helfta
Als Rheinländer steht mir die Hl. Gertrud von Nivelles aus dem nahen Belgien etwas näher und ich musste mich erst mit dieser großen Frau aus dem 13.Jahrhundert etwas näher beschäftigen. Sie wird „die Große“ genannt. Mit fünf Jahren kam sie, wohl ein Waisenkind, ins Kloster Helfta bei Eisleben, das zisterziensisch geprägt war, ohne dem Zisterzienserorden anzugehören.
Ihre theologischen Schriften sind sehr mühsam zu lesen, weil ihre Sprache nicht mehr unsere Sprache ist, und ihre Bilder sich uns heute nicht sofort erschließen.
In einem ihrer Werke fand ich ein Wort, das ich Dir gerne mitgeben möchte: „Gott habe Erbarmen mit mir, und er sage mir Segen und Heil; […..] auf daß mich auf rechten festen Boden führe sein lebenspendender Geisthauch, der gut ist.“ (aus Exercitium I 7-12).
Heute ist Pfingsten, wir feiern Gottes lebensspenden Geist, der gut ist – wie die hl. Gertrud mit Recht feststellt. Neben dem Ungeist, den wir oft erleben, neben dem bösen Geist, der sich in Wort und Taten der Menschen nicht selten äußert, ist Gottes Geist der gute Geist, dessen Früchte im Galaterbrief beschrieben werden: „Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Enthaltsamkeit“ (Gal 5, 22)
Von daher verwundert es, wenn es von der Hl. Gertrud heißt: „Stundenlang war sie den Menschen ihrer Umgebung Zuhörerin, Ratgeberin, Trösterin. Gleichzeitig war sie eine hochgebildete und künstlerisch begabte Frau.“
Lieber Guido, Zuhören, Ratgeben, Trösten – ich weiß, dass Du das kannst. Ich wünsche Dir die Kraft dazu. Besonders das Letzte ist wichtig: „wir sind berufen, zu trösten“ sagt Papst Franziskus (5.5.2016)

3. Der Heilige Bernhard
Er lebte zu Beginn des 12.Jahrhunderts. 1115 gründete er das Kloster in Clairvaux und von dort aus 68 Klöster. Fünf Ordensgründungen des Zisterzienserordens gab es im Eichsfeld. Darunter die Abtei Reifenstein, die schon 1162 entstand. Und natürlich in unmittelbarer Nachbarschaft die Zisterzienserinnenabtei Anrode, die auf das 1267 zurückgeht. Der Bickenrieder Vitus Recke war im letzten Jahrhundert Abt der Abtei Himmerod, die von Bernhard von Clairvaux gegründet wurde.

Also darf Dich der Hl. Bernhard an diesem Festtag auch begleiten. Du ahnst vielleicht schon, welches Wort von ihm ich Dir mitgeben möchte: „Gönne Dich Dir selbst“. Er schrieb es seinem Schüler Papst Eugen III. Aber es gilt für jeden von uns, ob Kleriker oder Laie. „Wenn also alle Menschen ein Recht auf dich haben, dann sei auch du selbst ein Mensch, der ein Recht auf sich selbst hat. […] Wie lange noch schenkst du allen anderen deine Aufmerksamkeit, nur nicht dir selber! […] Ich sag nicht: Tu das immer, ich sage nicht: Tu das oft, aber ich sage: Tu es immer wieder einmal. Sei wie für alle anderen auch für dich selbst da, oder jedenfalls sei es nach allen anderen.
Das sage ich nicht nur Dir, lieber Guido, das sage ich den Ehefrauen und Ehemännern, den Müttern und Vätern, den Großväter und Großmüttern. Das gilt jedem und jeder: Gönne Dich Dir selbst!

Ich habe als junger Priester den Fehler gemacht, ganz in der Arbeit aufzugehen. Es gibt so viel zu tun und man freut sich, endlich fertig zu sein und tun zu können, was man immer schon tun wollte. Und schnell vergisst man sich selbst, die Familie, die Freunde, Menschen, die einem wichtig sind! Widerstehe der Versuchung und „gönne Dich Dir selbst!“

Lieber Guido, das sind meine Wünsche an diesem Festtag an Dich – orientiert an den Heiligen deiner Heimatkirche. Nimm sie mit als Gefährtin und Gefährten auf Deinem Weg.

Primizpredigt gehalten am 9.Juni 2019 in der Kirche St.Sebastian Bickenriede
Die Primiz ist die erste hl.Messe, die ein Neupriester in seiner Heimatgemeinde feiert.