Antidepressive Architektur

Wer erinnert sich nicht an den Hype, der um das Jahr 2000 gemacht wurde. Was wurde uns nicht alles prophezeit bis hin zum Weltuntergang. Beim ersten Jahrtausendwechsel war es nicht anders. Die 1000 Jahre der Apokalypse (Offenbarung des Johannes Kapitel 20) gingen zu Ende und angesichts der Naturkatastrophen und Seuchen schienen sich die biblischen Worte zu erfüllen. Es herrschte Weltuntergangsstimmung. Zur gleichen Zeit begannen die Menschen große Kathedralen zu bauen. Steinerne Bollwerke gegen das Böse, ein Abbild des himmlischen Jerusalem auf Erden. Ein Mittel gegen die depressive Stimmung, denn große Kirchen baut man nicht für den Untergang, sondern für die Zukunft. Die, die sie begannen, erlebten selten ihre Vollendung. Antoine de Saint-Exupéry sagt: „Ein Steinhaufen hört auf, ein Steinhaufen zu sein, sobald ein einziger Mensch ihn betrachtet, der das Bild einer Kathedrale in sich trägt.“

Kirche von Morienval und Kathedrale von Noyon

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