Allein den Betern kann es noch gelingen

KreuzDie Welt ist aus den Fugen geraten. Überall sehen wir eine neue „WeltUNordnung“, wie eine Zeitung vor einigen Tagen titelte. Wohin wir auch schauen: im Nahen und Mittleren Osten, in der Ukraine oder auch anderen Orten der Welt sprechen wieder die Waffen. Wolfgang Borcherts leidenschaftlicher Apell aus der Nachkriegszeit des II.Weltkriegs: „Sag Nein!“ verhallt ungehört. Erschreckend ist, dass wieder einmal im Namen Gottes Krieg geführt und der Terror seine blutige Fratze zeigt. Reinhold Schneider schrieb in einem Gedicht 1936: „Jetzt ist die Zeit, da sich das Heil verbirgt, und Menschenhochmut auf dem Markte feiert.“ Gleichzeitig kämpfen die Menschen in Westafrika gegen den Ebola-Virus und müssen sich damit abfinden, dass die Welt nicht genau hinschaut und hinhört, weil das Waffenklirren alles übertönt. Die politischen und medizinischen Rezepte scheinen zu versagen. Der Macher Mensch erfährt wieder einmal seine Ohnmacht. Das Böse scheint übermächtig. Der Anfang von Reinhold Schneiders Gedicht scheint auch zu passen: „Allein den Betern kann es noch gelingen das Schwert ob unsern Häuptern aufzuhalten und diese Welt den richtenden Gewalten durch ein geheiligt Leben abzuringen.“ Seit einigen Wochen haben wir das große Kreuz in der Vierung aufgerichtet. Es lädt uns ein zum Gebet und mahnt uns zur Solidarität mit den Leidenden. Das Kreuz ist der endgültige „Ort“ der Grundlegung der Brüderlichkeit, die die Menschen alleine nicht herstellen können“, sagt Papst Franziskus.

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